11.10.05

2. Das Königreich Kommt (Markus 1, 14-45)

2. Das Königreich Kommt (Markus 1, 14-45)

(Aus: LifeGuide Bible Study „The Kingdom of God“/Greg Jao; übersetzt & verändert G.Hoppe)

Disclaimer: Die Unterlagen wurden mit besten Willen, Wissen & Gewissen erstellt um eine bestimmte Kernbotschaft herauszuarbeiten. Verwendete Texte & Stellen können hier daher nicht in ihrer vollkommenen geistlichen Ganzheit dargestellt werden. Die Unterlagen können zu Vorbereitung eines zielgerichteten Gesprächs dienen – es obliegt dann jedem Benutzer sie auf Richtigkeit & Wahrheit zu überprüfen. G. Hoppe

Einleitung

Der erste Eindruck zählt. Die ersten offiziellen Taten und Worte setzten den Maßstab für ihre restliche Amtszeit. Deswegen legen politische Führer besonders viel wert auf ihre „Einführungsreden“ und erste Taten.

Gruppenfrage:

  • An welche Einführungsreden können wir uns noch erinnern (das können Politiker, Geschäftsführer, Sportler oder sonstige Chefs sein). Was waren ihre Kernaussagen?
  • Was ist daraufhin passiert ? Was haben sie gemacht ? Blieb es bei den Worten, oder sind Taten gefolgt?
  • Welche Bedeutung haben diese ersten Taten für uns? Was sind die Vorrausetzungen, dass sich wirklich etwas ändert?
  • Was denken wir, wenn es nur bei den Worten bleibt ?

In der letzten Woche ging es um den Charakter des Königs. Diese Woche wollen wir uns die „ersten 100 Tage“ des Königs anschauen und daran wichtige Elemente des Königsreichs kennenlernen.

Lies Markus 1, 24-45

1) Was ist die Botschaft Jesus erster öffentlicher Predigt ? Was sagt sie über den Charakter seines Dienstes aus (Vers 14&15) ?

Notiz für den Leiter: Mit „Reich Gottes“ ist an erster Stelle nicht ein Ort gemeint, sondern vollkommene (und aktive) Herrschaft Gottes über diese Welt. Im Alten Testament wird das Reich Gottes aus 2 Blickwinkeln betrachtet a) das fortlaufende Regieren Gottes b) ein Tag in der Zukunft an dem das Regieren Gottes allen Menschen sichtbar wird. Aus diesem Blickwinkel hören die Juden die Wort Jesus. Mit seiner Predigt löst Jesus die Spannung der beiden Blickwinkel auf und führt sie in einen zusammen: in seiner Person – und er untermalt es durch sein Handeln. (Im Reich Gottes werden Blinde Sehen, Lahme gehen, Aussätzige rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt (Luk 7, 22 in Bezug auf Jes. 42, 7))

2) Was waren die ersten Jünger für Typen (Vers 16-20)? Wie hat wohl die Familie, Mitarbeiter, die Gemeinschaft auf die Entscheidung der Jünger reagiert?

Notiz für Leiter: Alle hatten einen sicheren Job (Fischerei war ein recht krisensicherer, gut bezahlter Job insbesondere ein einer Gegend wo es sonst nur Landwirtschaft gab). Jakobus und Johannes waren sich sicher nicht arm (sie konnten Tagelöhner anstellen – keine Sklaven – und das konnten nur Wohlhabende). Außerdem: Jobwechsel ist immer mit sozialen, finanziellen und emotionalen Stress verbunden (macht man doch nicht freiwillig, oder?).

Und damals wie heute hat eine Entscheidung für Jesus auch Konsequenzen für andere z.B. für ihre Familie, Mitarbeiter, die Gemeinschaft Drumherum. Zum Beispiel war die Familie auf das Einkommen der ersten Jünger angewiesen (wenn Petrus eine Schwiegermutter hatte, war er sicher verheiratet). Dazukommt, dass das Ehren von Mutter und Vater zur Zeit Jesus als das wichtigste Gebot angesehen wurde. Die Eltern zu verlassen war ein klarer Verstoß gegen die gesellschaftliche Konvention! Und Kapernaum was sehr klein – das hat jeder mitbekommen!

3) Warum sollten ihm Andreas, Simon, Jakobus und Johannes nachfolgen – Jesus hat doch noch nichts getan, nur geredet…? Wie demonstriert Jesus das Königreich Gottes?

Notiz für Leiter: Jedenfalls nicht, weil es ihnen schlecht ging. Auch nicht, weil Jesus bereits große Wunder gewirkt hatte. Als Jesus ihnen begegnet ist, muss irgendetwas passiert sein. Vielleicht haben sie ihn angeschaut und gewusst, „das ist der König“ oder „der König ruft“. Vielleicht haben sie es in ihrem Herzen gespürt. Als Jesus sie rief war es jedenfalls keine Frage – sie ließen das, was sie hatten, ihre wohl bezahlten Jobs hinter sich liegen und gingen mit ihm.

4) Wie profitierten andere Menschen vom Kommen des Reiches Gottes das in Gestalt von Jesus nach Kapernaum kommt (V. 21-34)?

Notiz für Leiter: Jesus bringt religiöse Wahrheit und geistliche Freiheit demonstriert durch Wort (i.e. Lehre) und Tat (i.e. Dämonen austreiben). Nicht nur der Man profitiert von der Austreibung, sondern die gesamte Gemeinschaft – denn sie haben mit ihm leben müssen z.B. auch in der Kirche!

Für den Fall, das jemand fragt, warum Jesus dem Dämonen verbietet weiterzureden, das könnte mehrere Gründe haben a) was gilt das Zeugnis eines Dämonen ? b) Jesus will kein gezwungenes Zeugnis c) die Bibel will uns deutlich machen, das die geistliche Welt viel schneller Jesus und seine Autorität erkennt als die menschliche (denn die fangen daraufhin erst an zu diskutieren…)

5) Welche gängigen Werte, Normen & Vorstellungen werden durch Jesus in Frage gestellt?

Notiz für Leiter:

- Gesellschaftliche werte wie z.B. Familie, Arbeit & Erfolg – sie stehen an erster Stelle

- Religiöse Lehren in der Synagoge („sie entsetzen sich über die Lehre“)

- Geistliche Kräfte und Mächte (z.B. Dämonen und Krankheit)

Mit Jesus bricht in diese sündenerfüllte Welt das Reich Gottes hinein. Die Propheten des Alten Testamentes haben sich nach diesem Moment gesehnt, denn nach ihrem Verständig beginnt damit die ewige Friedenszeit in der die gebrochene Menschheit geheilt, die Macht der Sünde gebrochen und die paradiesischen Zustände wieder hergestellt werden.

6) Diese Machtgefüge gibt es ja heute noch. Wie kann Gott uns heute nutzen um diese niederzureißen?

7) Was sagen die Handlungen Jesus in Vers 35-39 über die Prioritäten & Werte im Königreich aus ?

Notiz für Leiter: Es scheint ganz selbstverständlich zu sein, dass Jesus in Kapernaum bleibt, wo er bereits so viel Erfolg gehabt hat. Aber Jesus zieht sich in die Einsamkeit und das Gebet zurück und entscheidet dann, dass er dort predigen muss, wo sie noch nicht von ihm gehört haben. Auch dort treibt er böse Geister aus – aber die Predigt kommt zuerst!

8) Hast du schoneinmal erlebt, wie Einsamkeit und Gebet dein Leben verändert & umorganisiert hat ?

9) Als Aussätziger war man religiös unrein, körperlich krank, gesellschaftlich ausgeschlossen und emotional entfernt von der Gemeinschaft. Wie bietet Jesus Autorität vollständige Wiedergutmachung an (Vers 39-45)?

Notiz für Leiter: Beachte den Glauben des Mannes und wie er Jesus anspricht (Vers 40). Er hat verstanden, wem er gegenübersteht. Jesus heilt in ganzheitlich: Jesus berührt ihn und heilt damit seine Emotionen bzw. überwindet die emotionalen Distanzen; die (körperliche) Krankheit fällt ab; der bereits Geheilte soll die religiösen Reinigungen durchführen, damit er nach damaligem Verständnis religiös rein ist – damit kann er auch wieder in die Gesellschaft integriert werden. Aus Freude macht er das aber nicht… (siehe 10.)

10) Der Geheilte gehorcht nicht Jesus Anweisungen. Wer ist der einziger der Nachteile durch die Heilung hat ?

Vielleicht für später: wenn ihr detailliert wissen wollt, was da vor sich ging, ließ Lukas 4, 14-30 (da steht auch, was Jesus wahrscheinlich auch in Kapernaum gepredigt hat)