7.12.05

5. Das Koenigreich in Worten und Taten (Apg. 8, 4-25)

5. Das Koenigreich in Worten und Taten (Apg. 8, 4-25)

(Aus: LifeGuide Bible Study „The Kingdom of God“/Greg Jao; übersetzt & verändert G.Hoppe)

Disclaimer: Die Unterlagen wurden mit besten Willen, Wissen & Gewissen erstellt um eine bestimmte Kernbotschaft herauszuarbeiten. Verwendete Texte & Stellen können hier daher nicht in ihrer vollkommenen geistlichen Ganzheit dargestellt werden. Die Unterlagen können zu Vorbereitung eines zielgerichteten Gesprächs dienen – es obliegt dann jedem Benutzer sie auf Richtigkeit & Wahrheit zu überprüfen. G. Hoppe


Gruppenfrage:

Gabe es Situationen in Eurem Leben (i.e. Arbeit, Kollegen, Freunde, Nachbarn) und Gesprächen, in denen Euer Blickwinkel und Verständnis so gegensätzlich von dem des anderen waren, dass ihr dachtet „Ich bin nicht von dieser Welt“ oder „ich bin im falschen Film“ ? Was prallte hier aufeinander (z.B. Werte)? Wie ging es Euch dabei? Wie habt ihr reagiert? Seid ihr aggressiv geworden? Habt ihr besänftigt oder wolltet ihr es besser eskalieren lassen? Wie groß muss ein Konflikt sein, wie groß der Graben wie wichtig muss es mir sein um bis zum letzten zu gehen? Was wäre „das letzte“? Und für welche Art der Konflikte wäre ich bereit bis zum Letzen zu gehen?

Situation um unseren Text:

Jesus ist gestorben, auferstanden und aufgefahren. Sein letzter Satz ist „ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf Euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, Judäa und Samaria und bis ans Ende der Welt“ (Apg 1,8). Die Jünger haben den ersten Teile dieser Verheißung erlebt (HG kommt & Zeugen in Jerusalem): Das Wunder von Pfingsten // Zeichen und Wunder geschehen seitdem der Heilige Geist mit ihnen ist z.B. Menschen bekehren sich auf die Predigt hin (ca. 5000 Männer / Apg 4); Gelähmte werden geheilte (Apg 3); nach dem Gebet bebte die Erde (Apg 4, 31); alles wurde geteilt und keiner hatte Mangel (Apg 4, 34); Kranke werden geheilt wenn nur der Schatten von Petrus auf sie fällt (Apg 5, 15) bzw. alle wurden gesund (Apg 5, v16); Engel schließen die Gefängnistüren auf, damit die Apostel aus gehen können (Apg 5, 19) // Alles das passierte in Jerusalem ! //

Aber der Widerstand wächst: Apostel werden wiederholt gefangen genommen (Apg 4 & 5) meist getrieben von religiösen Führen (Saduzäer – sie glaubten nicht an die Auferstehung von den Toten) und einer (Stephanus), der große Zeichen tat (Apg 6, 8; 7) wird gesteinigt. Daraufhin beginnt die Verfolgung der Christen (Apg 8) getrieben von Saulus, der von Haus zu Haus ging und Christen suchte um sie in das Gefängnis zu werfen. Dadurch beginnt auch die Verbreitung des Evangeliums über Jerusalem hinaus nach Judäa und Samaria. In dieser Situation geht Philippus nach Samaria (Juden und Samariter mochten sich nicht und haben sich z.T. bekämpft. Hintergrund: während der Besetzung durch die Assyrer haben sich die Juden aus Samaria mit den „ungläubigen“ verheiratet). In Samarien zu predigen ist also ähnlich wie vor 10 Jahren als Wessi nach Ostdeutlschand zu gehen & mit klugen Sprüchen zu helfen…

[Text lesen]

0) Wie meint ihr, mag sich Philippus wohl gefühlt haben als er

a) wegging aus Jerusalem (also dort, wo es ihnen gut ging, wo sie Gott erlebt haben und wo sie sich gegenseitig stärken konnten)

b) in Samaria ankam?

Notiz: Damit ihr Euch besser in seine Situation hineinversetzen könnt: Wie würde es Euch gehen, wenn ihr mitbekommen würdet, dass eine Kirchengemeinde [z.B. XXX] von der Polizei aufgelöst wurde und seitdem nach den Mitgliedern gesucht wird (also z.B. uns)? Und wenn dann noch bekannt wird, dass ihr euch mit ihnen regelmäßig am Dienstagabend getroffen habt? Wie würdet ihr Euch fühlen, wenn ihr aus irgendeinem Grund schnell Euer zuhause verlassen müsst um in ein Land zu gehen, dass ihr nicht mögt?

0a) Und was macht Philippus??? Und was sagt das über seinen Typ aus?

Notiz: Er bringt das Evangelium an die Menschen (wahrscheinlich werden sie ihn eh gefragt haben, was in Jerusalem gerade lost ist und warum er als Jude plötzlich in Samaria ist – damit hat er gleich sehr gute Anknüpfpunkte für das Evangelium)Wie andere ist Philippus zwar ein Flüchtling, aber kein Verleumder! (obwohl letzteres wegen der augenblicklichen Situation menschlich gesehen wahrscheinlich keine schlechte Wahl gewesen wäre). Wahrend es also den religiösen Führer um die Zerschlagung geht, breitet sich das Christentum dadurch aus! Außerdem wichtig: Philippus war kein Apostel (also einer von den 12 Grossen ;-) sondern einer der Armenpfleger (Apg. 6) – bei einer großen Gemeinde und einem Gott, dem Erbarmen am Herzen lag, ist das sicher kein unwichtiger Job gewesen!

1) Was sind der Kern von Philippus Botschaft? (vv 5-12)

Notiz: Philippus predigt vom Reich Gottes (unser Thema) und was machen die Menschen – wenn sie glauben, lassen sie sich taufen (v.12). Und es entstand viel Freude in dieser Stadt (v.8)

1a) Wie wirkt sie sich aus? Kommt uns das irgendwoher bekannt vor?

Notiz: Philippus hält sich an das, was er (und wir an Jesus gesehen haben): z.B. die Predigt und die Tat (v. 6). Ergebnis: die gleichen Wunder, die Jesus gemacht hatte (Geister fuhren mit Geschrei aus, Heilung von Gelähmten siehe Markus 1&2 was wir früher gelesen haben). Das erleben wir in der gesamten Apostelgeschichte – Worten folgen Wunder zur Bestätigung.

2) Welche wichtige Botschaft von Jesus bestätigt Philippus mit seinem Gang nach Samaria?

Notiz: Siehe Antrittspredigt von Jesus in Markus 1 „Die Zeit Gottes ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Busse und Glaubt an das Evangelium“ à Jesus ging es immer um die Armen, Bedürftigen und gesellschaftlich Ausgeschlossenen. Er hat seine Botschaft nicht auf die Juden beschränkt (er war so gar bei den Samaritern z.B. Frau am Brunnen Johannes 4 oder auch Gleichnis vom Barmherzigen Samariter Luk. 10,25-37). Menschen wie die Samariter waren Jesus „Zielgruppe“ und ihnen bringt Philippus jetzt die frohe Botschaft (Lukas 4,18)

2a) Was mag dies in für die Samariter bedeutet haben?

Notiz: Vielleicht fühlen sie sich jetzt so, wie der Aussätzige, den Jesus geheilt hat (Mk. 1): ‚Jesus meint es ernst, es geht ihm um mich und er sagt es nicht nur, er handelt auch entsprechend’.

3) Wie hat sich Simon nach seiner Bekehrung verändert (vgl. v 9-11 u 12-13)

4) Warum sind Petrus und Johannes gekommen?

Notiz: Wahrscheinlich haben sie voller Freude gehört, dass Samaria das Evangelium angenommen hat (siehe Verheißung Jesus in Apg. 1) und wollten sich das einmal anschauen

4a) Was haben sie dabei entdeckt? // oder – was haltet ihr von Simons Glauben ?

Notiz: a) Menschen, die für Jesus sind ABER noch nicht den Heiligen Geist empfangen haben (geschah normalerweise immer gleichzeitig) à sie beten und die Menschen empfangen den Heiligen Geist. Für Gott war das also kein Problem!!! Für sie war es etwas Neues!

b) Simon, der zum Glauben gekommen und getauft ist und doch der alte geblieben ist! Wahre Herzensänderung fehlt (Für Petrus & Johannes war das auch etwas Neues!)! Nachdem er Macht des HG sieht, Simon sucht nach diese Kraft um wieder ein Großer zu sein (v19) und beweißt damit, dass er sich weder geändert hat, noch den Kern des Glaubens wirklich verstanden hat (es geht um und aus Jesus – und kein Mensch hat diese Macht in sich, sodass er sie wie ein Werkzeug weitergeben könnte). Simon sieht Philippus und Paulus als eine Macht, denen er sich unterordnet (daher auf die Bitte in v24 bzw. Philippus macht Dinge, die Größer sind als die des Simon, sonst würden sich die Wundergläubigen Samariter nicht zu Philippus wenden siehe vv. 6-12 oder auch v 13 „Simon ... hält sich zu Philippus“)

5) Warum konnte ein solcher pseudo-Glaube wie bei Simon entstehen?

Notiz: a) ein Wundergläubiges Volk folgt einfach den größeren Wundern & neigt sich einmütig dem, was Philippus sagte (v.6)

b) Ließ Vers 12 – die Menschen glauben an „Philippus“ (siehe andere Übersetzung). Jesus ist nicht im Mittelpunkt! Außerdem muss Philippus eine wichtige Sache in der Predigt vergessen haben: den Aufruf „tue busse“ i.e. den Aufruf zur Umkehr und daraus „bitte um Vergebung der Sünden“ (siehe v22). Es entsteht dadurch keine Bußbewegung und der Fokus beleibt auf Zeichen und Wundern. Also: auch Gemeindevorsteher machen Fehler!

Petrus und Johannes holen dies dann auf dem Heimweg auch in den anderen Dörfern nach (v25)

Anmerkung GH:

Philippus ist einer der Jünger, die beim Pfingstwunder dabei waren. Er kennt den Heiligen Geist – warum hat er dann nicht für die neuen Christen gebetet? Warum mussten Petrus und Johannes kommen?